Zahnungsbeschwerden lindern: Tipps und Tricks

Jeder Säugling muss den Meilenstein des Zahnens durchlaufen. Es ist ein natürlicher und unvermeidlicher Prozess, der oft mit Neugier, aber auch mit Unbehagen und Schmerzen verbunden ist. Das Durchbrechen der ersten Zähne durch das empfindliche Zahnfleisch kann für Babys schmerzhaft sein und sie unruhig machen. Für Eltern kann es ebenso herausfordernd sein, wenn sie versuchen, die Beschwerden ihres Kindes zu lindern und den Unterschied zwischen normalen Zahnungssymptomen und möglichen Krankheitszeichen zu erkennen. In diesem Artikel bieten wir einen Überblick über das Phänomen des Zahnens und erklären, warum es zu solchen Beschwerden kommen kann.

Was passiert beim Zahnen?

Das Zahnen ist ein faszinierender und natürlicher Vorgang, bei dem die ersten Zähne eines Kindes durch das Zahnfleisch brechen. Es markiert einen bedeutenden Entwicklungsschritt im Leben eines Kindes, kann jedoch auch mit Unbehagen und Schmerzen verbunden sein.

Entwicklungsstadien der Milchzähne

Die Grundlage für die Milchzähne wird bereits während der Schwangerschaft im Kiefer des Ungeborenen gelegt. Obwohl sie bei der Geburt noch nicht sichtbar sind, beginnen die Zähne bereits unter dem Zahnfleisch mit ihrer Entwicklung. Es gibt insgesamt 20 Milchzähne: zehn im Oberkiefer und zehn im Unterkiefer. Jeder Zahn durchläuft verschiedene Entwicklungsstadien, beginnend mit dem Zahnanlagenstadium, gefolgt vom Kronenstadium und schließlich dem Wurzelstadium, bevor er durch das Zahnfleisch durchbricht.

Zeitraum und Reihenfolge des Durchbruchs

Obwohl es individuelle Unterschiede gibt, beginnt das Zahnen bei den meisten Babys zwischen dem sechsten und neunten Lebensmonat. Die ersten Zähne, die in der Regel durchbrechen, sind die unteren mittleren Schneidezähne, gefolgt von den oberen mittleren Schneidezähnen. Bis zum Ende des ersten Lebensjahres haben die meisten Kinder bereits vier bis acht Zähne. Die seitlichen Schneidezähne, Eckzähne und die ersten Milchbackenzähne folgen im zweiten Lebensjahr. Bis zum dritten Lebensjahr sollten in der Regel alle 20 Milchzähne durchgebrochen sein. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jeder Säugling einzigartig ist und es zu Abweichungen im genauen Zeitpunkt und der Reihenfolge des Zahnens kommen kann.

Anzeichen für Zahnungsbeschwerden

Das Zahnen kann für Babys und Kleinkinder unangenehm sein und eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen. Diese Beschwerden sind meist harmlos und Teil des normalen Zahnungsprozesses.

Erkennen typischer Symptome
 

  • Gerötetes Zahnfleisch: Der Bereich, aus dem ein Zahn durchbricht, kann geschwollen und rötlich aussehen.

  • Vermehrter Speichelfluss: Viele Babys sabbern mehr als üblich während des Zahnens.

  • Kau- und Beißdrang: Babys können den Drang verspüren, auf Spielzeug, Fingern oder anderen Gegenständen herumzukauen, um den Druck auf dem Zahnfleisch zu lindern.

  • Unruhe und Reizbarkeit: Durch Unbehagen und Schmerz können Babys launischer und unruhiger sein.

  • Schlafprobleme: Die Beschwerden können den Schlaf des Babys beeinträchtigen, wodurch es häufiger aufwacht.

  • Minderer Appetit: Einige Babys können aufgrund des Schmerzes beim Kauen weniger essen wollen.

  • Leicht erhöhte Körpertemperatur: Einige Kinder können eine leichte Temperaturerhöhung haben, die jedoch nicht mit hohem Fieber verwechselt werden sollte.

 

Unterscheidung zu anderen kindlichen Erkrankungen

Während viele der oben genannten Symptome durch das Zahnen hervorgerufen werden können, ist es wichtig, sie nicht automatisch auf das Zahnen zurückzuführen, insbesondere wenn andere Krankheitszeichen vorliegen. Hohes Fieber, beispielsweise, ist nicht typisch für das Zahnen und sollte als mögliches Anzeichen für eine andere Erkrankung betrachtet werden. Gleiches gilt für anhaltenden Durchfall, Erbrechen oder andere stärkere Beschwerden. In solchen Fällen sollten Eltern immer einen Kinderarzt aufsuchen, um sicherzugehen, dass keine andere Erkrankung vorliegt, die einer Behandlung bedarf. Es ist wichtig, auf die Gesamtheit der Symptome und das Wohlbefinden des Kindes zu achten und bei Unsicherheiten stets ärztlichen Rat einzuholen.

Natürliche Linderungsmethoden

Wenn die ersten Zähnchen durchbrechen, kann dies für Babys sehr unangenehm sein. Viele Eltern bevorzugen natürliche Methoden zur Linderung der Zahnungsbeschwerden, um ihrem Kind zu helfen, diese herausfordernde Phase zu bewältigen.

Kauartikel und Beißringe: Was beachten?

Beißringe und spezielle Kauartikel können eine wohltuende Erleichterung für zahnende Babys bieten. Durch das Kauen wird ein leichter Druck auf das Zahnfleisch ausgeübt, was den Schmerz lindern kann. Beim Kauf solcher Artikel sollten Eltern sicherstellen, dass sie aus ungiftigen, BPA-freien Materialien hergestellt und groß genug sind, um ein Verschlucken zu verhindern. Einige Beißringe können im Kühlschrank gekühlt werden, um zusätzliche Linderung zu bieten. Es ist jedoch wichtig, sie nicht im Gefrierfach zu kühlen, da sie zu hart werden und das empfindliche Zahnfleisch des Babys verletzen könnten.

Massagen am Zahnfleisch

Eine sanfte Massage des Zahnfleisches mit einem sauberen Finger kann ebenfalls beruhigend wirken. Die leichte Druckausübung hilft, das Unbehagen zu lindern und kann besonders vor dem Schlafengehen beruhigend sein.

Gekühlte Löffel und Tücher

Ein einfacher Hausmittel-Trick ist die Verwendung eines gekühlten Löffels. Dieser kann sanft gegen das Zahnfleisch des Babys gedrückt werden, um den Schmerz zu lindern. Gleiches gilt für ein sauberes, gekühltes Tuch, auf dem das Baby herumkauen kann.

Naturheilkundliche Ansätze: Kamille, Schüssler-Salze und Co

Die Naturheilkunde bietet eine Vielzahl von Methoden zur Behandlung von Zahnungsbeschwerden. Kamillentee, zum Beispiel, ist bekannt für seine entzündungshemmenden Eigenschaften und kann als Umschlag oder zum Trinken gegeben werden. Schüssler-Salze, insbesondere die Nr. 3 Ferrum phosphoricum und Nr. 7 Magnesium phosphoricum, werden häufig zur Linderung von Zahnungsschmerzen empfohlen. Es ist jedoch wichtig, vor der Anwendung von Naturheilmitteln Rücksprache mit einem Kinderarzt oder Apotheker zu halten, um sicherzustellen, dass sie sicher und geeignet für das Baby sind.

Medizinische Hilfsmittel

Während natürliche Linderungsmethoden oft ausreichen, gibt es Situationen, in denen medizinische Hilfsmittel erforderlich sein können, um die Beschwerden beim Zahnen zu lindern. Es ist immer ratsam, vor der Anwendung solcher Mittel einen Arzt oder Apotheker zu konsultieren.

Zahnungsgels und -salben: Wirkstoffe und Anwendung

Zahnungsgels und -salben können direkt auf das betroffene Zahnfleisch aufgetragen werden und bieten oft eine schnelle Linderung. Viele dieser Produkte enthalten betäubende Wirkstoffe wie Lidocain, die das Zahnfleisch vorübergehend taub machen. Andere enthalten entzündungshemmende Inhaltsstoffe, die Rötungen und Schwellungen reduzieren können. Bei der Anwendung ist es wichtig, die Empfehlungen auf der Verpackung oder vom Apotheker zu befolgen und sicherzustellen, dass das Produkt für das Alter des Kindes geeignet ist.

Schmerzlindernde Mittel: Paracetamol & Ibuprofen für Kinder

Wenn die Beschwerden sehr stark sind, können schmerzlindernde Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen für Kinder in Erwägung gezogen werden. Diese sind in verschiedenen Formen wie Zäpfchen, Saft oder Tropfen erhältlich. Es ist unerlässlich, die richtige Dosierung entsprechend dem Alter und Gewicht des Kindes einzuhalten und die Einnahmeempfehlungen genau zu befolgen.

Wann und wie oft sollte man Medikamente einsetzen?

Es ist immer am besten, Medikamente als letztes Mittel zu verwenden und sie nicht routinemäßig oder über einen längeren Zeitraum hinweg zu geben. Wenn natürliche Linderungsmethoden nicht helfen oder wenn das Kind besonders unruhig oder schmerzgeplagt erscheint, kann eine medikamentöse Behandlung in Betracht gezogen werden. In jedem Fall sollten Eltern immer mit einem Kinderarzt oder Apotheker Rücksprache halten, bevor sie ihrem Kind Medikamente geben, um sicherzustellen, dass diese sicher und geeignet sind.

Was man vermeiden sollte

Das Wohl des Babys steht immer an erster Stelle, und obwohl Eltern in ihrer Not oft nach schnellen Lösungen suchen, gibt es einige Methoden und Produkte, die potenziell schädlich sein können und daher vermieden werden sollten.

Potenziell schädliche Hausmittel:

  • Alkohol: Früher rieten manche Großeltern, Whisky oder anderen Alkohol auf das Zahnfleisch des Babys zu reiben. Dies ist jedoch gesundheitsschädlich und kann zu Alkoholvergiftungen führen.

  • Aspirin: Sollte niemals direkt auf das Zahnfleisch gelegt oder Babys und Kindern verabreicht werden. Es besteht ein Zusammenhang zwischen Aspirin und dem Reye-Syndrom, einer seltenen, aber ernsten Erkrankung.

  • Eis oder gefrorene Gegenstände: Während kühle Gegenstände helfen können, können extrem kalte oder gefrorene Gegenstände das Zahnfleisch verletzen oder zu Kälteverbrennungen führen.

Produkte und Methoden, von denen man Abstand nehmen sollte:

  • Produkte mit Benzocain: Einige Zahnungsgels enthalten Benzocain, das in seltenen Fällen zu Methämoglobinämie, einem potenziell lebensbedrohlichen Zustand, führen kann.

  • Halsketten und Armbänder zum Zahnen: Trotz ihrer Beliebtheit können sie ein Erstickungsrisiko darstellen, wenn Teile abbrechen, oder ein Strangulationsrisiko, wenn sie am Hals getragen werden.

  • Ungeprüfte pflanzliche Mittel: Während viele Eltern pflanzliche Mittel bevorzugen, sollten sie nur Produkte verwenden, die speziell für Babys entwickelt und gründlich getestet wurden. Einige enthalten Inhaltsstoffe, die für Babys nicht sicher sind.

 

Das Zahnen ist eine ganz natürliche Phase in der Entwicklung jedes Kindes, kann jedoch manchmal mit Beschwerden einhergehen, die sowohl für das Baby als auch für die Eltern herausfordernd sind. Es ist wichtig, Alarmzeichen zu erkennen und zu wissen, wann der Gang zum Kinderarzt notwendig ist. Denn trotz aller Bemühungen, die Zahnungsbeschwerden zu Hause zu lindern, gibt es Grenzen der Selbstbehandlung.

Vorbeugende Maßnahmen und Tipps, wie man die Zahnungsphase für das Kind erleichtern kann, sind essentiell. Dabei spielen auch die Ernährung und eine angepasste Zahnpflege während dieser Zeit eine zentrale Rolle. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass jedes Kind individuell ist und unterschiedlich auf das Zahnen reagiert.

Abschließend möchten wir allen Eltern Mut zusprechen. Auch wenn diese Phase manchmal anstrengend erscheinen mag, wird sie doch vorübergehen. Mit Empathie, Wissen und der richtigen Unterstützung können Sie Ihrem Kind helfen, diese wichtige Entwicklungsphase gelassen und möglichst beschwerdefrei zu meistern.



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